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Der Spritsparer

Im Jahr 2005 fuhr der 69-jährige österreichische Rekordfahrer und Langstreckenspezialist Gerhard Plattner die 2.500 Kilometer lange Strecke Hannover - Istanbul mit nur einem Tankstopp. 

Gerhard Plattner im T5 Caravelle bei seiner Ankunft in der Türkei

Da bei Gerhard Plattner alles sauber geplant ist und nichts dem Zufall überlassen bleibt, setzte der Rekordfahrer auch dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat um. Rund 2500 Kilometer mit nur einem Halt an einer Zapfsäule, dazu ein Durchschnittsverbrauch von 4,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer - Plattner untermauerte seinen Ruf als Spritsparweltmeister noch einmal.

Bereits 2003 sorgte Plattner mit einer ähnlichen Aktion für Schlagzeilen. Mit einem serienmäßigen Polo TDI 1,9-Liter fuhr der Österreicher 3129 Kilometer durch Europa und das mit einem Durchschnittsverbrauch von exakt 3,95 Liter Diesel auf 100 Kilometer - 20 Prozent unter dem normalen Verbrauchswert. 

Eine kleine Verschnaufpause am Bosporus

Die Tour Hannover - Istanbul absolvierte Plattner in einem VW-Caravelle mit serienmäßigem 77-kW-Motor. Betankt wurde der Bus lediglich zweimal. Einmal am Start in Hannover, dann wurde die Tanköffnung durch den ADAC verplombt. Und 1198 Kilometer und viele Stunden später im ungarischen Szeged unter Aufsicht des ungarischen Automobilclubs MAK.

In Istanbul wurde Gerhard Plattner vom Geschäftsführer des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Hans-Henry Wieczorek, in Empfang genommen. Wieczorek brach das Tanksiegel und bestätigte den Gesamtverbrauch: 118,7 Liter! Rechnet man einen Dieselpreis von 1,139 Euro, dann ist Plattner für die vergleichsweise bescheidene Summe von 135 Euro mit einem ausgewachsenen VW-Bus von Hannover in die türkische Metropole Istanbul gereist.

Gerhard Plattner in Istanbul

Wie schafft man es aber nun, einen serienmäßigen VW-Bus auf einer durchaus anspruchsvollen Strecke im Durchschnittsverbrauch unter fünf Liter zu halten? "Vorausschauend fahren und möglichst wenig bremsen", rät Sparfuchs Plattner. Und bloß nicht zu viel Gas geben. Im günstigsten Falle hielt der erfolgreiche Motorjournalist die Geschwindigkeit zwischen 70 und 80 Stundenkilometern, was sich auf einigen Autobahnen - wie Plattner zugibt - nicht immer umsetzen ließ.

Insgesamt benötigte der österreichische Rekordjäger für die Tour durch sieben Länder eine reine Fahrtzeit von 34 Stunden und 16 Minuten. Aber: "Schnelligkeit war ja auch nicht das Ziel", so Plattner. Im Gegensatz zu anderen Rekordfahrten - zum Beispiel 1985, als Plattner mit einem T3 in 80 Tagen um die Welt fuhr - habe diesmal eindeutig die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund gestanden. 

Die Reiseroute führte durch sieben Länder

Die Route von Hannover via Tschechien, Slowakei, Ungarn, Serbien/Montenegro und Bulgarien nach Istanbul war von Plattner und Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) nicht ohne Grund ausgewählt worden. Die Türkei ist einer der größten Exportmärkte für VWN. Allein im Jahr 2004 wurden insgesamt 26.500 leichte Nutzfahrzeuge über den dortigen Generalimporteur Dogus in die Türkei verkauft. Der Tag der Ankunft Plattners in Istanbul fiel sicherlich nicht zufällig auf das Datum der Markteinführung des T5-Caravelle in der Türkei.

Unterstützung erhoffte sich auch Bünyamin Varol von der Rekordfahrt Plattners. Der Vertriebsmitarbeiter bei VWN ist für den Aufbau eines speziell auf türkische Kunden in Deutschland ausgerichteten Ethno-Vertriebskonzepts zuständig. Für ihn war die medienwirksame Tour ein Baustein in seinem Bemühen, türkische Käuferschichten verstärkt für Volkswagen zu interessieren. Und noch ein Grund sprach für die Testfahrt von Niedersachsen bis an den Bosporus: "Hannover - Istanbul ist die klassische Heimfahrroute für unsere 1.500 türkischen Mitarbeiter in Hannover", so Varo. 

Felix Bauer